PoolLab 2.0 im Praxistest
📦 Erster Eindruck: Hochwertige Verarbeitung
Bereits beim Auspacken macht das PoolLab 2.0 einen ausgesprochen guten Eindruck. Die Verarbeitungsqualität ist erstklassig, das Gerät liegt gut in der Hand und fühlt sich wertig an. Die Bedienungsanleitung ist übersichtlich gestaltet und führt verständlich durch die ersten Schritte – ein wichtiger Punkt für Einsteiger in die elektronische Wassermessung.
- Solide Verarbeitung mit hochwertigem Kunststoff
- Angenehme Haptik – liegt gut in der Hand
- Übersichtliche, mehrsprachige Anleitung
- Großes 2,4-Zoll-Farbdisplay mit Hintergrundbeleuchtung
Das große Farbdisplay ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell. Die Anzeige ist klar strukturiert und lässt sich in Innenräumen hervorragend ablesen.
🔬 Die Innovation: Drei parallele Messkammern
Das Herzstück des PoolLab 2.0 sind die drei parallelen Messkammern – ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Während man beim Vorgängermodell jeden Wert einzeln messen musste, können jetzt bis zu drei Parameter gleichzeitig erfasst werden. Das spart enorm viel Zeit bei der Wasseranalyse.
Zeitersparnis
3 Werte gleichzeitig statt nacheinander – spart 50% der Messzeit
Einfache Probenahme
Gerät einfach ins Wasser tauchen – IP68 wasserdicht
Wechselbare Küvette
Fest eingebaut aber austauschbar bei Bedarf
24 Parameter
Deutlich mehr Messmöglichkeiten als beim 1.0
Die Wasserprobenentnahme funktioniert dabei denkbar einfach: Dank der IP68-Zertifizierung kann das Gerät problemlos ins Poolwasser eingetaucht werden. Die fest eingebaute, aber wechselbare Küvette füllt sich dabei automatisch – praktischer geht es kaum.
📏 Messumfang: Von Standard bis Spezialist
Mit dem PoolLab 2.0 lassen sich insgesamt 24 verschiedene Wasserparameter messen – deutlich mehr als beim Vorgänger. Im Basisset sind Tabletten für die wichtigsten Messungen enthalten:
Mitgelieferte Testtabletten im Basisset
- 20x DPD N°1: Freies Chlor
- 10x DPD N°3: Gebundenes Chlor / Gesamtchlor
- 20x Phenol Red: pH-Wert
- 10x Alkalinity M: Alkalinität (Säurekapazität)
- 10x CYA-Test: Cyanursäure
Seit Firmware-Version 72 können alternativ zu Tabletten auch Flüssigreagenzien verwendet werden. Der Wechsel zwischen den Modi erfolgt durch gleichzeitiges Drücken der ZERO- und Ein/Aus-Taste (bis "LIQ" in der Statusleiste erscheint). Diese Option macht die Handhabung nochmals komfortabler, da das Zerdrücken von Tabletten entfällt.
📱 Konnektivität: WiFi und Bluetooth für moderne Poolpflege
Ein großer Pluspunkt ist die erweiterte Konnektivität. Zusätzlich zu Bluetooth verfügt das PoolLab 2.0 nun auch über WiFi. Die Messwerte können damit entweder über die kostenlose LabCom App via Bluetooth oder direkt per WiFi in die Cloud übertragen werden.
Verlauf
Grafische Darstellung aller Messwerte über Zeit
Reports
Professionelle Berichte drucken
Dosierempfehlungen
Basierend auf Ihren Wasserpflegemitteln
LSI-Index
Kalkulation der Wasserbalance
Die Bluetooth-Taste muss zweimal kurz hintereinander gedrückt werden, damit sich die Verbindung aktiviert. Erst wenn das Symbol in der Statusleiste grün leuchtet, findet die App das Gerät. Diese nicht ganz intuitive Bedienung führte bei vielen Nutzern zunächst zu Verwirrung und Frustration. Das sollte Water-I.D. durch ein Software-Update vereinfachen oder in der Anleitung deutlicher hervorheben.
⚠️ Die Stolpersteine: Was könnte besser sein?
So überzeugend das PoolLab 2.0 insgesamt ist, in der Praxis zeigen sich einige Schwächen, die vor allem Einsteiger betreffen:
1. Bluetooth-Verbindung nicht intuitiv
Die Bluetooth-Taste muss zweimal kurz hintereinander gedrückt werden, damit sich die Verbindung aktiviert. Erst wenn das Symbol in der Statusleiste grün leuchtet, findet die App das Gerät. Diese nicht ganz intuitive Bedienung führte bei vielen Nutzern zunächst zu Verwirrung. Mehrere Nutzer dachten zunächst, ihr Gerät sei defekt.
Wunsch: Bluetooth sollte bei nicht konfiguriertem WLAN automatisch aktiv sein oder die Anleitung sollte dies deutlicher erklären.
2. Bedienung mit Lernkurve
Die Kombination der ZERO-Taste mit der Zurück-Funktion ist unglücklich gelöst. Wer eine Ebene zurück navigieren möchte, löst schnell versehentlich einen Nullabgleich aus. Das ist gerade für Einsteiger frustrierend und kostet Zeit.
Auch der erzwungene Nullabgleich direkt nach dem Einschalten ist nicht optimal – gerade bei hellem Sonnenlicht wäre es angenehmer, die Vorauswahl am Schreibtisch vornehmen zu können und erst am Pool den Nullabgleich durchzuführen.
3. Fehlende Anleitungen für Messverfahren
Während erfahrene PoolLab 1.0-Nutzer keine Probleme haben werden, vermissen Einsteiger konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu den einzelnen Messverfahren im Handbuch.
Die verfügbaren YouTube-Videos sind zwar hilfreich, aber überwiegend auf Englisch und nicht speziell für das 2.0-Modell erstellt. Deutschsprachige Video-Tutorials speziell zum PoolLab 2.0 wären sehr wünschenswert.
4. Keine Hartschale im Lieferumfang
Ein echter Kritikpunkt ist der mitgelieferte Stoffbeutel. Für ein Präzisionsmessgerät in dieser Preisklasse (ca. 300-350 Euro) wäre ein stabiles Hardcase angemessener. Das Gerät ist empfindlich und sollte entsprechend geschützt werden.
Water-I.D. bietet zwar ein original Hartschalen-Case an, dieses kostet jedoch extra rund 69 Euro. Viele Nutzer greifen daher zu günstigeren Alternativen von Drittanbietern für ca. 20 Euro.
Meinung: Bei einem hochwertigen Messgerät sollte ein Hardcase selbstverständlich sein – kostenfrei für alle Käufer.
5. Kleine Ungereimtheiten
Manche Nutzer bemerkten, dass die Gummiabdeckungen der Messkammern mit "1-2-2" statt "1-2-3" beschriftet sind – kein großes Problem, aber ein kleines Detail, das in der Qualitätskontrolle hätte auffallen sollen. Solche Details hinterlassen bei diesem Preisniveau einen leicht unprofessionellen Eindruck.
✅ Messergebnisse: Präzise und reproduzierbar
Bei aller Kritik an der Bedienung – die eigentliche Kernkompetenz beherrscht das PoolLab 2.0 hervorragend. Die Messungen liefern verlässliche und reproduzierbare Werte. Verglichen mit Schütteltests oder einfachen Streifentests liegt hier die eigentliche Stärke des Geräts.
- Reproduzierbare Ergebnisse bei mehrfacher Messung
- Präzise Werte im Vergleich zu Labormessungen
- Zuverlässige CYA-Messung (mit Schütteltests kaum möglich)
- Genaue Bestimmung von gebundenem Chlor
Besonders für die Messung von Cyanursäure (CYA) und gebundenem Chlor ist ein Photometer nahezu unverzichtbar. Diese Werte sind entscheidend für eine optimale Wasserpflege, lassen sich aber mit einfachen Testmethoden kaum zuverlässig bestimmen.
Praxis-Tipp: Warum CYA so wichtig ist
Viele Poolbesitzer wissen nicht, dass bei der Verwendung von Chlortabletten (3-in-1, 5-in-1) die Cyanursäure (CYA) sich im Wasser anreichert. CYA stabilisiert das Chlor zwar gegen UV-Strahlung, hemmt aber gleichzeitig die desinfizierende Wirkung des freien Chlors (HOCl).
Das bedeutet: Ein hoher DPD1-Wert (freies Chlor) sagt bei hoher CYA-Konzentration wenig über die tatsächliche Desinfektionswirkung aus. Mit dem PoolLab 2.0 können Sie beide Werte messen und die Wasserqualität wirklich beurteilen.
🤔 Für wen lohnt sich das PoolLab 2.0?
✅ Klare Empfehlung für:
- Umsteiger von manuellen Tests: Wer bisher mit Schütteltests oder Streifentests arbeitet und Wert auf präzise Messungen legt
- Poolbesitzer mit größeren Pools: Die Zeitersparnis durch die drei parallelen Messkammern macht sich hier besonders bemerkbar
- Technikaffine Nutzer: Die Cloud-Anbindung und Dosierempfehlungen sind echte Mehrwerte für alle, die ihre Poolpflege digital dokumentieren möchten
- Brunnenwasser-Nutzer: Der erweiterte Messumfang ist auch zur Bestimmung der Grundwasser/Brunnenwasserqualität nutzbar
- PoolLab 1.0-Besitzer: Das Upgrade lohnt sich vor allem, wenn man die drei parallelen Messkammern und WiFi-Funktion wirklich benötigt. Ansonsten erfüllt der 1.0 die Grundfunktionen genauso zuverlässig
- Budget-bewusste Käufer: Der Preisunterschied zum 1.0 beträgt etwa 50 Euro – ein fairer Aufpreis für die Zusatzfunktionen, aber überlegen Sie, ob Sie diese wirklich brauchen
✓ Pro: Das überzeugt
- Drei parallele Messkammern (enormer Zeitvorteil)
- 24 messbare Parameter
- Hochwertige Verarbeitung
- WiFi und Bluetooth
- Präzise und reproduzierbare Messergebnisse
- IP68 wasserfest
- Großes Farbdisplay
- Wahlweise Tabletten oder Flüssigreagenzien
- Kostenlose LabCom App mit vielen Funktionen
- Made in Germany – Qualität & Support
✗ Contra: Das nervt
- Bluetooth-Aktivierung nicht intuitiv
- Bedienung mit Einarbeitungszeit
- Fehlende detaillierte Messanleitungen für Einsteiger
- Display im Sonnenlicht schwer ablesbar
- Kein Hardcase im Lieferumfang
- Kleinere Verarbeitungsmängel (Beschriftung)
- Wenige deutschsprachige Video-Tutorials
- Anleitung teilweise verbesserungswürdig
Fazit: Tolles Gerät mit Verbesserungspotenzial
Das PoolLab 2.0 ist ein hervorragendes Photometer, das präzise Messergebnisse liefert und mit seinen drei parallelen Messkammern einen echten Mehrwert bietet. Die Verarbeitung ist hochwertig, der Funktionsumfang beeindruckend.
Die Bedienung hätte allerdings intuitiver sein können, und gerade für Einsteiger wären ausführlichere deutschsprachige Anleitungen wünschenswert. Auch die Entscheidung, nur einen Stoffbeutel statt eines Hardcases beizulegen, ist bei diesem Preissegment nicht nachvollziehbar.
Trotz dieser Kritikpunkte: Wer ein zuverlässiges, professionelles Messgerät für die Poolpflege sucht und bereit ist, sich etwas in die Bedienung einzuarbeiten, macht mit dem PoolLab 2.0 nichts falsch. Die Messergebnisse sind das, was am Ende zählt – und hier überzeugt das Gerät auf ganzer Linie.
Für wen es sich lohnt: Besonders für Poolbesitzer, die von manuellen Tests umsteigen wollen und Wert auf präzise, dokumentierte Messungen legen. Der Aufpreis zum 1.0 ist gerechtfertigt, wenn man die Zusatzfunktionen nutzt.
Für wen nicht: Wer bereits ein PoolLab 1.0 besitzt und zufrieden damit ist, braucht nicht zwingend zu upgraden – es sei denn, die drei parallelen Messkammern und WiFi sind für Sie wirklich wichtig.
🔄 PoolLab 2.0 vs. PoolLab 1.0: Lohnt sich das Upgrade?
Viele Nutzer fragen sich: Brauche ich wirklich das 2.0, oder reicht der 1.0 aus? Hier die ehrliche Antwort:
Die wichtigsten Unterschiede:
- Messkammern: 2.0 hat 3 parallele Kammern, 1.0 nur eine (Zeitersparnis ca. 50%)
- Konnektivität: 2.0 hat WiFi + Bluetooth, 1.0 nur Bluetooth
- Display: 2.0 hat größeres Farbdisplay, 1.0 kleineres Monochrom-Display
- Messumfang: 2.0 misst 24 Parameter, 1.0 nur 13 Parameter
- Preis: Unterschied ca. 50 Euro
Der PoolLab 1.0 kann alles, was man für die Standard-Poolpflege braucht. Man muss halt die Werte nacheinander messen, was 2-3 Minuten länger dauert. Wenn Sie mit dem 1.0 zufrieden sind und ihn bereits besitzen, gibt es keinen zwingenden Grund zum Upgrade.
Das 2.0 lohnt sich besonders, wenn:
- Sie Wert auf Zeitersparnis legen (große Pools, häufige Tests)
- Sie die erweiterten Messparameter benötigen (z.B. für Brunnenwasser)
- Sie direkte Cloud-Synchronisation per WiFi nutzen möchten
- Sie noch kein Photometer besitzen (dann direkt zum 2.0 greifen)
💡 Praxis-Tipps für PoolLab 2.0-Nutzer
Aus den Erfahrungen im Poolpowershop-Forum haben sich einige wertvolle Tipps ergeben:
1. Bluetooth-Verbindung richtig aktivieren
So geht's: Bluetooth-Taste zweimal kurz hintereinander drücken. Das Symbol oben links muss grün leuchten. Erst dann wird das Gerät von der LabCom App gefunden.
2. Liquid-Modus für Flüssigreagenzien aktivieren
So geht's: ZERO-Taste + Ein/Aus-Taste gleichzeitig gedrückt halten, bis "LIQ" neben dem Batteriesymbol erscheint. Der Modus bleibt gespeichert.
3. Hardcase von Drittanbietern nutzen
Viele Nutzer berichten von guten Erfahrungen mit universellen Hartschalenkoffern aus dem Online-Handel für ca. 20 Euro. Das schützt das Gerät deutlich besser als der mitgelieferte Stoffbeutel.
4. Firmware aktuell halten
Stellen Sie sicher, dass Ihr PoolLab mindestens Firmware-Version 72 hat. Nur dann können Sie Flüssigreagenzien nutzen. Updates erfolgen über die LabCom App.
5. YouTube-Videos als Hilfe nutzen
Auf dem offiziellen PoolLab-Kanal finden Sie Anleitungsvideos (meist Englisch), die die Bedienung Schritt für Schritt zeigen. Auch wenn sie für das 1.0 gemacht wurden, sind die Grundlagen identisch.
📝 Technische Daten auf einen Blick
- Messkammern: 3 parallele Kammern (wechselbar)
- Messbare Parameter: 24 verschiedene Wasserwerte
- Display: 2,4 Zoll Farbdisplay mit Hintergrundbeleuchtung
- Wasserdicht: IP68 (vollständig untertauchbar)
- Konnektivität: WiFi + Bluetooth
- Stromversorgung: 3x AAA-Batterien (wechselbar)
- Reagenzien: Tabletten oder Flüssigreagenzien (ab Firmware 72)
- App: LabCom (kostenlos für iOS & Android)
- Cloud-Service: Kostenlos mit automatischer Synchronisation
- Herstellung: Made in Germany (Eggenstein bei Karlsruhe)
- Lieferumfang: Photometer, Batterien, Rührstäbe (3x), Spritze, Starttabletten, Stoffbeutel
🎯 Abschließendes Urteil
Das PoolLab 2.0 ist ein ausgezeichnetes Photometer für anspruchsvolle Poolbesitzer. Die Messgenauigkeit ist hervorragend, die drei parallelen Messkammern sind ein echter Zeitgewinn, und die Verarbeitung entspricht deutschen Qualitätsstandards.
Die Schwächen liegen hauptsächlich in der Bedienfreundlichkeit für Einsteiger und im fehlenden Hardcase. Wer bereit ist, sich etwas einzuarbeiten und vielleicht 20 Euro für ein Schutzcase auszugeben, erhält ein Profi-Werkzeug, das jahrelang zuverlässige Dienste leistet.
Professionelle Wasseranalyse für Ihren Pool
wenn Sie von manuellen Tests umsteigen wollen
wenn Sie noch kein Photometer besitzen
wenn Sie Wert auf präzise Messwerte legen
wenn Sie bereits ein PoolLab 1.0 haben (nur bei klarem Bedarf für die neuen Features)
wenn Sie nur pH und Chlor messen wollen (dann reichen günstigere Alternativen)
Getestet wurde das PoolLab 2.0 von Water-I.D. über einen Zeitraum von mehreren Wochen unter realen Bedingungen.